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Gespräch suchen: Um Zustimmung bitten

Einen einfühlsamen Ansatz verfolgen

Die komplexe und sensible Natur der Adipositas kann Gespräche mit Patient*innen schwierig gestalten. Ein einfühlsamer Ansatz und vorab um Zustimmung für das Gespräch zu fragen sind hilfreiche Ausgangspunkte. Die Ergebnisse der Studie „Awareness, Care and Treatment in Obesity MaNagement – an International Observation (ACTION IO)“* haben gezeigt, dass 2/3 der Menschen mit Adipositas es begrüßen würden, wenn ihre*e Ärzt*in sie auf ihr Gewicht ansprechen würde.1

Die Forschung zeigt: Wenn medizinische Fachkräfte einen einfühlsamen Ansatz und andere Techniken für ein motivierendes Gespräch anwenden, werden Patient*innen mit höherer Wahrscheinlichkeit durch Veränderungen der Ess- und Aktivitätsgewohnheiten versuchen, Gewicht zu verlieren.2

Um Zustimmung fragen

Bei der Eröffnung des Gesprächs ist es wichtig, um Zustimmung zu bitten, da das Gewicht ein sensibles Thema sein kann.1,3

"Wäre es in Ordnung, wenn wir heute über Ihr Gewicht sprechen?"

Sobald Sie die Zustimmung haben, über das Gewicht zu sprechen, sorgen Sie dafür, stets eine positive, motivierende und auf Patient*innen ausgerichtete Sprache zu verwenden.4 Unten finden Sie zwei Beispiele dafür, wie man ein Gespräch über Adipositas starten könnte, das erste ist ein Beispiel für einen sehr gelungenen Gesprächseinsteig, das zweite zeigt eine Sprache, die Sie vermeiden sollten.4

"Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir heute über Ihr Gewicht sprechen und einen Plan zum Gewichtsmanagement aufstellen?"

"Ich habe bemerkt, dass Sie adipös sind, haben Sie versucht, weniger zu essen und sich mehr zu bewegen?"

Wenn Patient*innen keine Zustimmung erteilen und kein Gespräch über das Gewicht führen möchten, drängen Sie sie nicht, sondern informieren Sie sie darüber, dass Sie in Zukunft zur Verfügung stehen werden, wenn sie die Meinung ändern.3

Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Adipositas

Während Sie das Gespräch mit Patient*innen mit Adipositas beginnen, wird empfohlen, über die gesundheitlichen Risiken im Zusammenhang mit Adipositas zu beraten.3

Um die Diskussion über Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Übergewicht auszugleichen, sollten Sie Ihre Patient*innen darauf hinweisen, dass eine Gewichtsreduktion um 5 % erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt und dass eine dauerhafte Gewichtsabnahme von 10-15 % oder mehr diese Vorteile noch verstärken und zusätzliche Verbesserungen für die Gesundheit bieten kann.5-11

Unten sind einige Gesprächspunkte und Fragen aufgeführt:

"Aufgrund Ihres Gewichts besteht bei Ihnen auch das Risiko, mehrere gewichtsbedingte Komplikationen zu entwickeln, einschließlich Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten und Diabetes.“"12

"Bereits bei einer Gewichtsreduktion von nur 5 % können Sie erhebliche gesundheitliche Vorteile erzielen, und eine dauerhafte Gewichtsabnahme von 10-15 % oder mehr kann diese Vorteile weiter verbessern und zusätzliche Verbesserungen für Ihre Gesundheit bringen."5-11,13

Für weitere Informationen zu adipositasbedingten Komplikationen klicken Sie hier.

*Die Studie „Awareness, Care and Treatment in Obesity MaNagement – an International Observation (ACTION IO)“ ist die erste internationale Studie zur Untersuchung von Hindernissen für das Adipositas-Management bei Menschen mit Adipositas und medizinischen Fachkräften in 11 Ländern weltweit. Insgesamt haben 14.502 Menschen mit Adipositas und 2.785 medizinische Fachkräfte an der Umfrage teilgenommen.1

Literaturhinweise

1.     Caterson I, Alfadda A, Auerbach P, et al. Gaps to bridge: misalignment between perception, reality and actions in obesity. Diabetes Obes Metab. 2019:21:1914–1924.

2.     Pollak K, Ostby T, Alexander S, et al. Empathy goes a long way in weight loss discussions. J Fam Pract. 2007;56:1031–1036.

3.     Vallis M, Piccinini-Vallis H, Sharma A, et al. Modified 5As. Canadian Family Physician. 2013; 59:27–31.

4.     Wadden T und Didie E. What’s in a Name? Patients’ Preferred Terms for Describing Obesity. Obesity Research. 2003;11:1140–1146.

5.     Knowler WC, Barrett-Connor E, Fowler SE, et al. Reduction in the incidence of type 2 diabetes with lifestyle intervention or metformin. N Engl J Med. 2002;346:393–403.

6.     Wing RR, Lang W, Wadden TA, et al. Benefits of modest weight loss in improving cardiovascular risk factors in overweight and obese individuals with type 2 diabetes. Diabetes Care. 2011;34:1481–1486.

7.     Dattilo AM und Kris-Etherton PM. Effects of weight reduction on blood lipids and lipoproteins: a meta-analysis. Am J Clin Nutr. 1992;56:320–328.

8.     Coggon D, Reading I, Croft P et al. Knee osteoarthritis and obesity. Intl J Obesity.
 
2001;25:622–627.

9.     Christensen R, Bartels EM, Astrup A, et al. Effect of weight reduction in obese patients diagnosed with knee osteoarthritis: a systematic review and meta-analysis. Ann Rheum Dis. 2007;66:433–439.

10.  Zelber-Sagi S, Godos J und FS. Lifestyle changes for the treatment of nonalcoholic fatty liver disease: a review of observational studies and intervention trials. Therap Adv Gastroenterol. 2016;9:392–407.

11.  Glass LM, Dickson RC, Anderson JC, et al. Total body weight loss of >/= 10 % is associated with improved hepatic fibrosis in patients with nonalcoholic steatohepatitis. Dig Dis Sci. 2015;60:1024–1030.

12.  Must A, Spadano J, Coakley EH, et al. The disease burden associated with overweight and obesity. JAMA. 1999;282:1523–1529.

13.  Seagle H, Witt Strain G, Makris A, et al. Position of the American Dietetic Association: weight management. J AM Diet Assoc. 2009;109:330–346.

DE22SX00044, Genehmigungsdatum: März 2022

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